Zur Bedeutung der Kunst bei Friedrich Nietzsche. Teil 2. Gesellschaftliche Dimension der Kunst

Die Bedeutung der Kunst endet nicht mit der Frage, welche Position sie im Leben eines Individuums einnimmt. Nietzsche versucht seinen Kunstbegriff auf größere Menschenmengen zu beziehen, um damit gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse zu erklären, oder mindestens zu schauen, welche Auswirkung die Kunst oder die einzelnen Künstler auf die menschliche Gesellschaft und Kultur haben.

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Zur Bedeutung der Kunst bei Friedrich Nietzsche. Teil 1. Die Geburt der Tragödie

Wie soll man mit einer Welt, aus der Gott ausgetrieben wurde und die Idee einer sinnvollen Schöpfung erschüttert wurde, zurechtkommen? Wie soll man das Leben in einer säkularisierten, von jeglichem Sinn befreiten Welt ertragen, in einer Welt voller Grausamkeit, Demütigung, Verrat und Leid, in einer Welt, wo alles Leben zum sinnlosen Sterben verurteilt ist? Auf der Suche nach einer Antwort gelangt Nietzsche zur Kunst. In der Kunst offenbart sich die menschliche Schaffenskraft, vielleicht kann sie einen wesentlichen Beitrag zum Leben leisten.

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Zum 77. Geburtstag von W. Wyssozki

Wyssozki sang uns mal mit Kraft,
wie's in den Bars und Kirchen.
Dass er nicht mehr gesehen hat,
wie Menschen heute stinken!

Ich sag' euch: Sein Zigeunerlied... kann ich ewig hören.
Nichts ist so, so wie es soll! Das kann ich, Freunde, schwören.

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Das alte, neu erzählte Märchen

Mein Dad schuf neu die alten Märchen:
von einem sonderbaren Mädchen,
von ihrem Prinzen und dem Reiche,
in ihm sind tiefe Honigteiche.

Von Wesen, die im Walde leben:
von Spinnen, die dort Schlösser weben,
von Basilisken und Chimären
und Satyrn, Hexen, Drachen, Bären.

Im Reiche gibt es Königsritter
und armes Fräulein Margareta.
Erzähltest du ein wahres Märchen
von jenem wunderbaren Mädchen,

von ihrem Prinzen und dem Reiche,
in dem die tiefsten Honigteiche,
von grünen, zauberhaften Wiesen
und wilden, grauenvollen Riesen?

Und was, wenn’s stimmt, was Leute sagen,
die jedes Märchen hinterfragen?
Es gibt, sie sagen, keine Ritter
und keine arme Margareta.

Wie soll ich denn noch weiter leben,
wenn alle Sagen langsam sterben?
Erzähl mir deine neuen Märchen,
vom allerschönsten Menschen, Gretchen!

Ich werd’ sie unter Menschen säen,
Ich pflege sie und schütz’ vor Krähen.
Man wird sie eines Tages pflücken
und als den Trank des Lebens schlücken.

Sag, kann ein Märchen mich berauben,
da ich an die erzählten nicht mehr glaube?
Bringst du mir bei, wie ich sie dichte,
wie ich die Welt des Traumes richte.

Mein Vater, sag, dass ich noch lebe,
dass ich nur bloß im Traume schwebe,
ich werd’ die alte Welt vernichten
und sie dann neu, ganz neu umdichten!

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Im Andenken an F. Nietzsche

Es tut mir leid, still zuzusehen,
wie ganze Welten untergehen,
wie alle Hoffnungen abstürzen
und ihre Herren nicht mehr stützen.

Es tut so weh, den Freund zu hassen.
Wie wurde ich im Stich gelassen?
Was war der Grund, mich zu verlassen?

Die Welt ist Leid, die Welt ist Schmerz,
im Werden ist ihr dunkles Herz.
Ich weiß, weil ich sie selber sehe:
drei Schwestern: Wille, Wahn und Wehe.

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Благодарю за этот вечер

Благодарю за этот вечер!
Он мне подарит завтра день.
С тобой моя пребудет тень.
И верь, что это не пустые речи.

Сорвав последнюю завесу,
мы преступили чрез закон,
что людям с детских лет внушен,
но нет закона на повесу.

Нельзя растрачивать нам честность:
нам столько тайн дано хранить.
Хрупка серебряная нить,
хранящая в тиши безвестность.

Мой милый друг, когда с тобою
мы перестанем быть близки,
средь моря сумрочной тоски
быть может вспомнишь день со мною.

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Gestohlenes Glück

Ich weiß bis heute selber nicht,
warum mir dies geschehen musste,
aber ich lebe nun wie’n Dieb,
der eines Glück zu stehlen wusste.

Wir schlossen keinen Ehebund;
ich werd’ ihr trotzdem Rede stehen.
Und dafür gibt es einen Grund:
Sie ist mir wichtiger als Sehen.

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Чужие люди

Я снова привыкаю жить,
в грудь воздух набираю жадно,
ни зги не вижу, но отрадно
хотя б по сути зрячим быть.

Судьба, судьба, моя судьба…
А ты все хочешь торговаться?!
И я готов тебе отдаться!
Со мной ты не была скупа!

И в этот раз не поскупилась
меня ты по миру пустить,
с людьми чужими слезы лить,
коль водка уж ручьями лилась.

Чужие люди! Живы все же!
Среди чужих чужим я свой.
Не торопись, мой друг, постой!
Ты как чужой мне всех дороже.

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Hoffnung

Alles ist zu Staub vergangen,
ich hab’ mein Leben voll versäumt;
großen Menschen muss ich danken:
Ihr habt mich doch noch weggeräumt!

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Воспоминание

Одно свое воспоминанье
храню я с ранних-ранних лет.
Оно как в утреннем тумане,
оно - глубокий детства след.

Хотя тебя я помню смутно,
твой полон красками портрет.
Сама ты помнишь, как уютен
был этим детям белый свет?

Исчезло днесь воспоминанье,
рассеяв утренний туман,
и тоже гордое сиянье,
представ, твой излучает стан.

Цвети ж на почве мирозданья,
расти и в силе и красе,
чтоб всяка тень мирских страданий
пропала в утренней росе!

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Meine Liebe, lass uns gehen

Meine Liebe, lass uns gehen.
Nimm, Liebste, keine Sachen mit.
Was hast du hier noch nicht gesehen,
was eine Freude uns verspricht?

Es gibt nicht ewig etwas Neues,
das Leben wird wie alles alt,
nichts Ehrliches, nichts Gutes, Treues.
Die Lebensfarben werden kalt.

Lass uns endlich ausbrechen,
wir wandern in das neue Land.
Man kennt vielleicht dort kein Verbrechen
und Freude ist zahlreich wie Sand.

Wahrscheinlich können wir dort bleiben,
am Feuer, das für immer brennt,
mit Menschen, die uns nicht vertreiben,
wo jeder seine Ziele kennt.

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Gute Nacht, mein lieber Schatz!

Gute Nacht, mein lieber Schatz,
lass mein’ Stern dich nun bewachen,
deinen Schlaf erholsam machen.
Schlafe schön, mein gold’ner Schatz!

Guten Morgen, lieber Schatz,
siehst du schon die Sohne gähnen?
Sie wird deinen Tag erwärmen,
gibt dir einen heißen Schmatz!

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Weihnachtslied

Wunder geschieht in der heiligen Nacht:
Oben im Himmel der Stern
leuchtet uns strahlend in göttlicher Pracht,
führt zu der Krippe des Herrn.

Halleluja, Ehre dem ewig’n Sohn!
Halleluja, Erde ist Gottes Thron!

Gott, der das Seiende machtvoll bewahrt,
Engel sind ihm unterworf’n,
hat seine Gnade dem Mensch offenbart,
gibt ihm das Glück und das Hoff’n.

Unsere Speise das göttliche Wort,
geistlicher Durst wird gestillt;
Beten zu Christus an jeglichem Ort —
er ist barmherzig und mild.

Freut euch ihr Menschen, es juble das Volk!
Alle, die holdselig kam’n,
singen dem Kinde das ewige Lob,
preisen für immer sein’ Nam’n!

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Der Himmel blutet spät am Abend…

Der Himmel blutet spät am Abend,
das Heer im Schweigen kehrt zurück.
Der Feldherr ruft sich selber tadelnd:
„Es fehlte noch ein kleines Stück!“

Der Gegner kann sich auch nicht freuen:
Nur zu beweinen ist der Sieg,
zu viele sind nun zu bereuen,
zu vieles einem stiehlt ein Krieg.

Ich habe selbst die Ruh gebrochen,
der erste Schlag ist immer mein.
Ich wollte nicht, dass sie gehorchen,
mein Herz gleichgültig war wie’n Stein.

Ich wollte später mich schon beugen,
mein Volk hätt’ dann ’nen weisen Herrn,
der ist den meisten überlegen,
den mag ich selber äußerst gern.

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Ein Sklave der Freiheit

Georg Wilhelm Friedrich Hegel versteht dagegen das Recht als das Dasein der Idee der Freiheit, die ihrerseits existenziell für das menschliche Wesen ist. Diese Idee wird nicht wie die ewige Pest von Eltern zu ihren Kindern weitergegeben, sondern vielmehr werden immer mehr ihrer Momente vom Geist aufgenommen und verwirklicht, sie ist die Einheit von Begriff und Wirklichkeit, die der Begriff sich selbst gibt. Die Freiheit, die die Substanz des Rechts darstellt, wird von Hegel nicht als etwas Schlechtes, Gesetzloses, Anarchisches verstanden, sondern als etwas moralisch Positives, sodass man auf höheren Entfaltungsstufen des Geistes von einem vollkommeneren Recht reden kann.

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Dubitō ergō nōn esse possim

Seit der Entstehung der Menschheit wunderte man sich über die Welt, die einen umgibt. Man fragte sich, wie die Umwelt funktioniert, was hinter den natürlichen Ereignissen steht, suchte nach Gesetzmäßigkeiten und legte auf diese Weise den ersten Grundstein für das Gebäude der Physik. Dieses Projekt war jedoch anscheinend so komplex, dass manche Philosophen sich wenige Jahrhunderte später die Ansicht aneigneten, dass es überhaupt keine Wahrheit sondern nur Schein und Täuschung gebe. Durch Grübelei und Diskutieren gelangte man schließlich zum Zentrum seines Daseins, zu seinem Selbst, und stellte sich nun die Frage: „Was bin ich? Habe ich zumindest eine sichere Erkenntnis, dass es mich selbst tatsächlich gibt, oder bin ich auch ein bloßer Schein, eine Selbsttäuschung?“

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Когда-то я берег здоровье…

Когда-то я берег здоровье
и окруженьем дорожил.
— Присядьте, ешьте на здоровье.
— Спасибо, уж перекусил.

Как ненавижу ярко солнце.
Ни дня жить больше не хочу.
Прикрыл поганый тюль оконце,
соседей дымом отравлю.

Давно не радуют рассветы,
давно средь сумерек встаю,
давно грущу под песню эту,
что сам скрипя душой пою.

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